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136 Route 1.YÂFA. gegangen; die jetzige ging (1868) von Deutschen, und zwar von
der Würtemberger freien Religionsgenossenschaft des sog. deutschen
Tempels aus (Vorsteher Herr Hoffmann) und scheint zu gedeihen;
jedenfalls überrascht es den Reisenden angenehm, aus dem Schmutze
der Stadt hinaustretend, hübsche europ. Häusergruppen zu finden.
Diese Leute bilden eine christliche Secte, deren Grundgedanke,
die Sammlung der Christen in Palästina, auf ihrer Auslegung ver-
schiedener
Weissagungen beruht. Die ganze Colonie bei Yâfa zählt
gegen 300 Seelen; sie besteht aus der beim Gasthof angelegten
Ansiedelung und einer nordöstlich von dieser liegenden zweiten
Häuserreihe Sarona (vgl. die Karte). Man geht erst durch Hecken
zwischen Orangenbäumen, die erste Ansiedelung rechts lassend,
dann durch den Sand dorthin. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist
merkwürdig; 0,40,6m unter dem Sande findet sich treffliche
Erde, und man hat nirgends tief zu graben, um auf Wasser zu
stossen. Selbst Wein gedeiht an halb im Sande verschütteten
Rebstöcken vortrefflich. Die Aecker werden mit Sesam und Korn
bestellt. Schon von fern blinken einem die weissen Häuser der
Ansiedelung (¾ St.) freundlich entgegen. Ein ganz schöner Aus-
flug
von 23 Stunden ist dem Wege zur Tempel-Colonie folgend
bis hinauf zum Nahr el-ʿAudje und dann am Meeresstrand zurück
zu reiten (vergl. die Karte); bevor man die ägyptische Colonie
erreicht, entfaltet sich ein schöner Blick auf die Stadt Yâfa.

Schon im Alterthum war die Ebene Saron, d. h. der Küsten-
strich
zwischen Japho und Caesarea (nördlich, S. 305), wegen ihrer
reichen Vegetation und Fruchtbarkeit berühmt, besonders auch
zur Viehzucht geeignet (Jes. 65, 10). Der Boden dieser Ebene
besteht grösstentheils aus Sand, ist aber sehr wasserreich. Ueberall,
wo das Wasser (durch Schöpfräder) zur Bewässerung verwendet
wird, sowie nach dem Regen bringt der Boden die besten Ernten.

2. Von Yâfa nach Jerusalem.

Entfernungen: bis Ramle auf dem directen Weg 2 St. 40 Min.
(über Lydda St.); von hier bis Jerusalem ca. St., im Ganzen also
10 Stunden. Diese in einer Tour zu reiten, wird für Viele zu anstrengend
sein, wenn schon nicht ausser Acht gelassen werden darf, dass für den
des Reitens Ungewohnten der zweite Tag unangenehmer ist als der erste.
Unter allen Umständen breche man mit Tagesanbruch auf, da es äusserst
unangenehm ist, im Dunkeln in den engen, schlecht gepflasterten und
überfüllten Strassen Jerusalems herumzureiten. Uebernachten kann man
in Ramle (S. 138) und zur Noth auch bei dem Juden in Bâb el-Wâdi
ʿAli (S. 143).

Die directe Route Yâfa-Jerusalem ist eine seit Jahrtausenden von
den Pilgern begangene. Im Jahre 1868 galt die Anlage einer Fahrstrasse
von Yâfa nach Jerusalem für vollendet; in der That fuhr einige Zeit hin-
durch
wöchentlich ein paarmal ein kleiner Omnibus zwischen diesen
beiden Städten hin und her, doch unterblieb die Unterhaltung der
Strasse und so musste bald darauf der Dienst wieder eingestellt werden.
Die neuesten Nachrichten melden indess, dass die Verbesserung der
Strasse von den türkischen Behörden wieder in Angriff genommen sei,